Unser Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor einiger Zeit, die AfD eine „Schlechte-Laune-Partei“ genannt und wurde dafür schwer kritisiert. Scheinbar lag er da gar nicht falsch.
Der Spiegel berichtete dieser Tage über eine neue Studie, die zeigt, dass Menschen, die sich der AfD zuwenden unzufriedener und missmutiger werden. Dieser Effekt verstärkt sich, je mehr und je länger sich diese Menschen mit der Rechtsaußenpartei beschäftigen.
Genaueres kann hier nachgelesen werden, falls der Artikel hinter der Bezahlschranke verschwindet, bitte nachfragen. Wer die zitierte englischsprachige Studie lesen möchte, der kann das hier tun.
Die Autoren der Studie leiten daraus Empfehlungen ab, die wir eigentlich alle auch schon kennen: Nicht die Rhetorik und Negativität der Rechtsextremen übernehmen, sondern auf eigene Inhalte und Themen setzen und das tatsächlich auch sofort:
Schlusssatz der Studie: „Wenn Anhänger extremistischer Bewegungen einen Rückgang des Wohlbefindens aufgrund der negativen Rhetorik der von ihnen gewählten Partei wahrnehmen, kann es einfacher sein, sie wieder in den Mainstream zu bringen, indem man sich auf andere Themen konzentriert und nicht die angstbesetzten Themen der Rechten wieder aufgreift. Ebenso könnte es eine gute Idee sein, schnell zu handeln, da wir sehen, dass die negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden abnehmen, wenn die Wähler eine vollwertige Identität als Anhänger der Rechten aufbauen.“ (aus dem englischen Original mit DeepL.com übersetzt).
Gründe dafür gibt es nun wirklich genug und das sogar bei Aufregerthema Nummer eins, der Migration. Eine weitere Studie zeigt, dass die Integration von Geflüchteten tatsächlich immer besser läuft. So gut, dass sogar ein CSU(!)-Landrat sagt:
“Wir sind überfordert mit dem Ausländerhass, nicht mit den Flüchtlingen selbst”
Darüber berichtet aktuell der Volksverpetzer. Schaut euch gerne auch die dort reichlich zitierten Quellen an.
Natürlich ist vieles noch schwierig und die Lage ist ganz bestimmt nicht ausschließlich rosig und vor allem die Unterkunftsfrage bleibt herausfordernd. Richtig ist aber zum Beispiel auch:
- Schutzsuchende Männer, die bereits acht Jahre in Deutschland leben, arbeiten derzeit zu 86% – im Vergleich zu 80% bei Deutschen.
- Menschen mit Migrationshintergrund gründen doppelt so oft Firmen, als Einheimische.
- Migration entlastet die Rentenkasse.
Interessanterweise hat mir mein Flüchtlingshelferkreis in Merdingen absolut und uneingeschränkt bestätigt, dass es genauso läuft, wie es der Volksverpetzer schreibt bzw. zusammenfasst.
In der Badischen Zeitung liest man sowas aber eher nicht. Da fehlt der Aufreger.
In diesem Sinne: Lasst uns mal ab und zu unsere urdeutsche Quengellust ablegen, befreien wir uns doch mal von der in Medien bevorzugt ausgebreiteten Negativität der Rechtsextremen und freuen uns stattdesse ganz bewusst über all das, was tatsächlich sehr gut läuft. Und darüber reden wir dann auch mit den Menschen um uns herum!