Neiddebatte? Nö. Gierdebatte trifft es besser

Die SPD stellt sich dem Kampf gegen die Exzesse bei den Managergehältern und bekommt – wie zu erwarten war – viel Gegenwind von allen möglichen Seiten. Ich kann die technischen und rechtlichen Aspekte der Vorschläge nicht beurteilen, da fehlt mir die Kompetenz. Ich kann und will aber etwas zum wie immer wohlfeilen Vorwurf der „Symbolpolitik“ sagen.

Meinetwegen.

Die Einkommensentwicklung der letzten zehn bis zwanzig Jahre kennt zwei Exzesse. Zwei Exzesse, die in genau gegensätzliche Richtung laufen. Zum einen das Lohndumping mit Stundenlöhnen runter bis zu völlig inakzeptablen und unwürdigen 3 Euro 50. Diesem Exzess wurde mit dem Mindestlohn gerade eben erfolgreich begegnet. Oh wie groß war das Geschrei! Eine halbe Million Jobs würden vernichtet. Nix ist passiert. Klar wird gegen den Mindestlohn verstoßen. Es wird gegen jedes Gesetz verstoßen. Das macht es aber nicht falsch.

In der anderen Richtung sind das die Spitzenverdienste und vor allem die Boni der Topmanager, die sich immer dreister die Taschen stopfen und zwar selbst dann, wenn sie den Karren in den Dreck fahren. Zeit für die sprichwörtliche Kavallerie. Wenn die nun unter SPD-Führung losreitet, dann gut so. Richtig so. Noch besser, wenn man dabei auch die Problematik ordentlich benennt. Große Zahlen kann man sich ja immer so schlecht vorstellen. Schön, dass Lothar Binding das mal erklärt im bislang besten Erklärbärvideo des noch neuen Jahres.

Möge mir da keiner mehr mit Neiddebatte kommen. Wir brauchen eine Gierdebatte und die haben wir jetzt.

Da wir gerade beim Erklären sind: Das ist der Plan der SPD zu den Managergehältern.