Ich schreibe ins Internet, weil es für die Kaninchen besser ist, wenn sie ein anderer züchtet.

  • Thema Gerechtigkeit passt

    Ich habe natürlich keine Ahnung ob Martin Schulz am 24. September die Wahl gewinnt oder nicht. Ich bin mir sehr bewusst, dass er und wir weit hinten liegen und das ist mir ganz bestimmt nicht egal. Andererseits bin ich sehr zufrieden damit, wie Martin Schulz und die SPD derzeit die Agenda bestimmen. Der erste Hype ist rum und nun offensichtlich auch die sich darin anschließende Hexenjagd auf unseren Spitzenkandidaten, nun geht es tatsächlich so langsam um Themen.

    Die Medien nudeln alle möglichen Daten und Fakten durch die Maschinerie und es kommt raus, dass sowohl unsere Analyse, wie auch die davon abgeleiteten Maßnahmen exakt zur Situation passen.

    Dazu ein paar Beispiele:

    1. Die Zeit berichtet über die schrumpfende Mittelschicht. Dieser Trend nährt sich vor allem aus der steigenden Zahl an atypischen Beschäftigungsverhältnissen am unteren Ende der Gehaltsspanne der Mittelschicht. Das kann weiter oben, wo tatsächlich mehr reguläre Jobs entstehen, nicht aufgefangen werden.
    2. Der Spiegel analysiert die Entwicklung der Bruttoeinkommen in den einzelnen Einkommenssegmenten seit 1995 und seit 2012. Ergebnisse: Die unteren Einkommen haben stark geblutet, holen jetzt aber auf. Die Mitte verliert noch immer und nur die starken Einkommen haben immer satt zugelegt.

    Es ist also beileibe nicht alles gerecht und gut, wie die Schwarzen immer so suggerieren wollen und eigentlich gilt das ganz besonders für die ach so gepriesene Mitte.

    Die Zusammenfassung dazu und den Leitfaden zum Handeln gibt dann ein kürzlich erschienenes Interview mit dem soeben ausgeschiedenen Caritasgeschäftsführer Cremer. Auch er benennt die Ungerechtigkeiten in diesem Land und sieht Handlungsbedarf. Er überbewertet sie aber nicht und warnt davor, das Land schlechtzureden, wie es die Linken gerne tun. Er stellt auch völlig klar, dass es den großen Wurf nicht gibt. Das Feingefüge der Sozialsicherung hat viele Stellschrauben, die sich gegenseitig beeinflussen und die vorsichtig zu bedienen sind.

    Da erkenne ich viele Punkte unseres Regierungsprogramms wieder, die zu Teil schon länger da stehen, aber bislang in der Koalition nicht durchsetzbar waren: Kostenfreie Kitas gehören dazu, eine Steuerreform, die vor allem den niedrigen und mittleren Einkommen hilft (und die hohen Gewinnereinkommen belastet), ganz arg das bessere Eindämmen von Leiharbeit und Befristung und letztlich auch Maßnahmen zur Eindämmung der Mietpreisexplosion.

    Das meiste davon setzt bei den Kosten an und genau da entlastet man die Verlierer der letzten Jahrzehnte am stärksten.

    Zeit für Gerechtigkeit.

  • Ehe ist mehr als Kinder haben

    Morgen früh geht es im Bundestag um die Ehe für alle und es sieht gut aus, denn die Zeichen stehen nun auf völlige Gleichstellung. Nur einige Unionisten zicken noch. Alle Gegner führen die gleiche Begründung an und exemplarisch zitiere ich aus einem Interview der Badischen Zeitung den ausscheidenden Waldshuter MdB Dörflinger:

    Der Staat würdigt in der Verfassung nicht die Liebe zwischen zwei Menschen, sondern die Tatsache, dass die Beziehung zwischen Mann und Frau, die sich in der Ehe dokumentiert, auf die Weitergabe von Leben ausgelegt ist.

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  • Zwischenruf

    Ich darf das alles nicht so persönlich nehmen.

  • „Die Türken“

    Spiegel online titelt „63 Prozent der Türken in Deutschland stimmten für Erdogans Reform“. Das klingt frustrierend und das ist es auch. Man hat sofort das Bild des schlecht integrierten Türken im Kopf, der einfach nicht in dem Land ankommen will, in dem er lebt.

    Ganz so ist es aber nicht.

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  • Zwei mal zwei Aspekte

    Zwei mal zwei Aspekte sind mir diese Woche aufgefallen, die irgendwie zusammenhängen. Einmal in schlechter Hinsicht, einmal in guter Hinsicht.

    Ich beginne, wie es sich gehört, mit zwei negativen Aspekten.

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