Löscht euch. Löst euch auf.

Seit ich im Vorstand eines sehr ländlich geprägten SPD-Kreisvorstandes bin thematisiere ich auf dieser Ebene die Digitalisierung und netzpolitische Themen und sorge mit einigen anderen Vorstand dafür, die Arbeitsmethoden des Kreisverbandes digital zu bekommen.

Wir haben uns dadurch immerhin eine sehr gut geführte Webseite erarbeitet, eine ordentliche Facebook-Community und auch bei Instagram sind wir aktiv. Die Arbeit im Vorstand wird durch eine eigene Cloud unterstützt und ist in Teilen dadurch schnell und reaktionsfähig geworden, auch wenn einige damit doch sehr fremdeln oder sich schlicht verweigern.

Es gab auch verschiedene digitalpolitische Veranstaltungen. Die größte und wichtigste davon war eine Podiumsdiskussion mit Lars Klingbeil und Vertretern aus der Industrie, den Gewerkschaften und den Kammern zu Digitalisierung der Arbeitswelt.

Anfangs gab es ordentlichen Gegenwind, niemand hat es interessiert und wenn dann ging es konstant nur um die Gefahren dieses Internets und wie wir das am besten von unseren Kindern und der schutzlosen Gesamtbevölkerung fernhalten kann.

Die ganz große Begeisterung gibt es dafür immer noch nicht, aber es hat sich doch um einiges gebessert. Steter Tropfen höhlt die Leber …

Das Thema Leistungsschutzrecht oder Uploadfilter hat exakt eine Hand voll Leute interessiert und es gab stattdessen Ermahnungen und Belehrungen worum wir uns doch besser kümmern sollten. But what about …

Unterstützung in dieser tatsächlich mühevollen Arbeit hole ich mir persönlich bei D64. Nicht so sehr praktischer Art, sondern eher seelisch moralisch. Es tut gut, sich ab und an in einer Blase zu bewegen, die nicht immer wieder die Grundsatzfrage zum Wohl und Wehe dieses Internets wälzt. Man lernt, kann sich austauschen und trotz meiner Randstellung in dem Ganzen konnte ich sogar schon aktiv ein bisschen was beitragen. Standbetreuung beim SPD Camp vor einigen Monaten und ein paar Sätze zu einem OpenSource-Paper.

Auch bei den Aktionen zur Urheberrichtlinie habe ich mich da bei meinem Verein kundig gemacht und tatsächlich auch bei den März-Demos ein kleines Scherflein beitragen können. Wir haben gekämpft und wir haben verloren. Auch gegen die eigene Partei. Aber knapp.

Und dann kommt Sixtus:

Selten ist mir aus Twitter mehr bodenlos, arrogante Ahnungslosigkeit und Selbstüberschätzung entgegengetropft. Schon interessant, wie abgehoben man sein kann. Wie weit weg von großen Teilen der Bevölkerung. Ich dachte eigentlich nur Politiker wären das immer.