Zwei mal zwei Aspekte

Zwei mal zwei Aspekte sind mir diese Woche aufgefallen, die irgendwie zusammenhängen. Einmal in schlechter Hinsicht, einmal in guter Hinsicht.

Ich beginne, wie es sich gehört, mit zwei negativen Aspekten.

Gier

Diese Woche fiel natürlich das United-Fluggastdesaster auf. Ein zahlender Kunde wird mit gelinde gesagt rustikalen Mitteln aus einem überbuchten Flieger gezerrt. Der Aufschrei ist riesig und die ganze Sache für United ein Debakel. Zurecht, denn die Art wie mit Fluggästen umgegangen wird, ist schon sehr grenzwertig. Bei vielen Airlines und allgemein Großunternehmen.

Viel, viel kleiner – eigentlich gar nicht hörbar – war der Aufschrei nach dem SWR-Bericht über die völlig unterbezahlten Leiharbeiter bei Werksvertragsunternehmen bei Daimler-Benz. Kaum wird das publik, passiert was? Der Arbeiter wird gefeuert. Ob von Daimler oder den Entsendeausbeutern, ist schwer zu sagen. Dennoch: Wieder kein Aufschrei.

Daimler-Gier vom Feinsten auf Kosten von Menschen und keinen kümmert‘s. Was United gemacht hat, ist mies, aber ein Einzelfall. Warum aber berührt uns das scheinbar mehr als das Schicksal vieler Menschen in prekären Beschäftigtenverhältnissen? Wo war ein Hashtag #DaimlerGier oder ähnlich?

Die beiden ersten Aspekte. Nun zu den guten Nachrichten mit wieder zwei Aspekten.

Erneuerbare Energien

Aspekt 1: EnBW (!) will eine Windpark bauen und auf Subventionen verzichten. Aspekt 2: Der Spiegel sieht die Möglichkeit einer solaren Revolution. Zu beiden Aspekten werden sehr ähnliche Begründungen angegeben: Die Kosten sind mittlerweile so niedrig, dass es auch so funktioniert. Genau das, was mit den Subventionen erreicht werden sollte.

Ist das nicht schön?