Die Situation ist mittlerweile bekannt: Die HateAid-Geschäftsführerinnen Anna-Lena von Hodenberg und Josefine Ballon wurde vom Trump-Regime sanktioniert und dürfen nicht mehr in die USA einreisen. Beide sind dabei in guter Gesellschaft mit anderen Aktivist:innen, die sich gegen Hass im Netz einsetzen. Mehr will ich dazu gar nicht schreiben, stattdessen verweise ich auf die Pressemitteilung von HateAid.
Natürlich war auch mein erster Reflex oder Gedanke, wie man da helfen oder unterstützen kann. Man will da ja was tun. Selbstverständlich erkläre ich mich voll solidarisch mit den Sanktionierten und natürlich habe ich die Petition an die Bundesregierung unterschrieben. Da sind ja lauter wirklich sehr wichtige Menschen als Erstunterzeichner dabei. Sogar ins Spendenkässchen von HateAid habe ich was gelegt!
Das ist schon alles gut und richtig, aber letztendlich ist es doch eher was für das eigene Gewissen und die eigene Gefühligkeit. Wichtiger ist es, dass wir alle daraus Konsequenzen ziehen und dabei auch solche, die weh tun. Nicht alles sofort, aber nach und nach.
Die oben zitierte Petition verlangt von der Bundesregierung, sich von Elon Musks X zurückzuziehen. Auch hier: Gut und richtig. Gilt aber für uns alle auch. Runter von X. Aber halt auch runter von Facebook, runter von Instagram, TikTok und auch von WhatsApp. Und PayPal. Ich könnte noch weiter machen, aber das wäre für viele vielleicht zu verstörend.
Wir müssen uns unabhängiger von den amerikanischen Oligarchen machen, die sich samtsonders Trump unterworfen haben. Das ist nicht einfach und das muss auch nicht alles jetzt gleich und sofort passieren. Aber irgendwann halt doch und es gibt ja auch für alles und jedes Alternativen.
Mein Ziel für die nächsten Jahre: Weg von WhatsApp, denn von allen anderen aus der Aufzählung bin ich schon weg oder war nie dort. Der Abschied von WhatsApp kann und wird vermutlich bedeuten, dass ich mich auch aus Gruppen und Gremien verabschieden muss, die mir eigentlich sehr wichtig sind, aber die halt darauf bestehen. Aus denen muss ich mich auch zurückziehen, denn ich will auch nicht, dass wegen mir eine Extrawurst gebraten werden muss (bin ja auch kein Söder).
Ich denke, das lohnt sich über diesen (weiteren) aktuellen Anlass hinaus. Das lohnt sich auch dann, wenn die USA den Weg aus dem Faschismus zurückfinden. Unsere extreme (und lange Zeit ja auch sehr bequeme) und vollständige Abhängigkeit von Multimilliardären ist auf Dauer nicht gesund.
PS: Wer nun vielleicht noch wissen möchte, wie wichtig HateAid tatsächlich ist, der und dem empfehle ich diesen Thread von Natascha Strobl.

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