Das Bild wurde vom Fahrrad aus aufgenommen und zeigt im Wesentlich den Schatten des Radlers und des Rades auf dem Asphalt. Die Hand des Radlers und ein kleines Stück des Lenkers ist am rechten Bildrand auch zu erkennen.

Fahrradklima im Landkreis

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, ADFC hat vor wenigen Tagen seinen Fahrradklima-Test 2024 veröffentlicht. Untersucht wurden über 1.000 Orte in verschiedenen Größenkategorien. Freiburg belegte in seiner Kategorie (Städte zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern) den zweiten Rang hinter Münster. Karlsruhe ist Dritter. Klingt nach einem tollen Ergebnis, allerdings reicht es für alle drei gerade mal für eine Schulnote von 3 = befriedigend. Eine recht gute Zusammenfassung gibt es bei SWR Aktuell.

Der Fahrradklima-Test findet alle zwei Jahre statt und beruht auf Umfragen. Der Test ist nicht repräsentativ, gibt aber ein gutes Stimmungsbild ab und ist selbst weltweit eine der größten Umfragen seiner Art.

Vielleicht sind die Noten auch deshalb nicht so wirklich dolle, weil bei solchen Umfragen immer eher Menschen mitmachen, die unzufrieden sind. Vielleicht. Ist aber dann doch reine Spekulation und vielleicht sollte man die Noten auch nicht zu ernst nehmen und weniger den exakten Zahlenwert (zumal die zweite Nachkommastelle) anschauen als vielmehr die Werte im Vergleich zueinander.

Als Kreisrat interessieren mich natürlich die Ergebnisse der Gemeinden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und da kamen bei sechs Orten genügend Antworten für eine Wertung zusammen. Fast alle fallen natürlich in die unterste Kategorie von Gemeinden unter 20.000 Einwohner. Hier die Ergebnisse:

Ortsgrößengruppe 20.000 – 50.000 Einwohner:

Bad Krozingen
Gesamtbewertung: 3,52
Rang: 49
Detailergebnisse

Ortsgrößengruppe < 20.000 Einwohner:

Breisach
Gesamtbewertung: 3,53
Rang: 79
Detailergebnisse

Schallstadt
Gesamtbewertung: 3,59
Rang: 91
Detailergebnisse

Staufen i. Br.,
Gesamtbewertung: 3,80
Rang: 179
Detailergebnisse

Gundelfingen
Gesamtbewertung: 3,84
Rang: 194
Detailergebnisse

Müllheim
Gesamtbewertung: 4,08
Rang: 312
Detailergebnisse

Ich kann die jeweiligen einzelnen Ergebnisse nicht aufdröseln, aber was eigentlich immer positiv bewertet wurde, das ist die gute Erreichbarkeit des Zentrums – was aber in kleinen Orten eigentlich sowieso immer gegeben ist. Positiv wird oft die Wegführung/Umwegführung an Baustellen und die Freigabe der Gegenrichtung in Einbahnstraßen. Ersteres wird aber auch negativ bewertet und da stehen dann oft auch zu schmale Radwege und zugeparkte Radwege.

Ich habe mir bei allen Gemeinden auch angesehen, welche Themen jeweils aus wichtig eingeschätzt wurden. Ganz weit oben waren da immer die berühmten „Hindernisse auf Radwegen“. Das kann der dort abgestellte Lieferwagen sein (siehe oben), vielleicht auch die bescheuerten Boller und Schranken, die genau das verhindern sollen, es aber auch für Lastenräder oder Räder mit Anhängern schwierig machen. Die anderen Punkte waren „Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer“, „Sicherheitsgefühl“ und „Konflikte mit KfZ“.

Wichtige Daten für die Bürgermeister und Gemeinderät:innen, da das meiste in deren Zuständigkeit fallen sollte. Als Kreisrat lerne ich zunächst allgemein daraus, dass die Menschen mit der kommunalen Radpolitik nicht sehr zufrieden sind. Manche der oben genannten Themen fallen wohl auch in die Zuständigkeit des Kreises und da hängt dann eben vieles schlicht von einer besseren Infrastruktur ab und das sind einfach mehr Radwege mit ordentlicher Breite und guter Fahrbahnqualität. Fahrradförderung als Infrastrukturmaßnahme also – das wird zwar schwierig in Zeiten immer knapperer Kassen, aber ich will mich da trotzdem dafür einsetzen.

Falls ich was übersehen habe oder auch falsch darstelle, dann freue ich mich über Hinweise in der Kommentaren.

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