Wenn man auf der Webseite der SPD ganz nach unten scrollt, dann finden sich die Logos der von der Partei bedienten Social-Media-Plattformen. Ein für mich sehr ernüchterndes Bild. Alle großen US-Anbieter plus Tiktok. Siehe Screenshot oben im Beitragsbild.
Damit unterwirft sich meine Partei so wirklich allen Trump-Tech-Milliardären. Jedem einzelnen plus China. Ja, klar, die Reichweite. Man muss dahin gehen, wo man die Menschen erreicht … blubb, blubb. Ob man auf Musks Nazi-Netzwerk wirklich noch Menschen erreicht, das sei dahin gestellt.
Wo ist das Fedivers? Wo ist Mastodon? Saskia Esken war kurz da und hat dann wieder aufgegeben. Auf Nachfrage hat sie mir mit eher vorwurfsvollem Ton von den Ausfällen der wichtigsten Mastodon-Instanz beim kurzen Hype nach der Twitter-Übernahme durch Musk erzählt. Naja, als ob Twitter in den Anfangstagen immer so sicher lief. Na, wer kennt noch den niedlichen Fail Whale?
Wäre es wirklich so schädlich, wenn man statt X einen Mastodon-Account bediente? Oder wenigstens die Inhalte auf beides spiegelt? Ab und zu noch ein paar Sharepics von Instagram dazu. Kann doch nicht so schwer sein. Und eine Instanz haben die Genoss:innen des Forums Netzpolitik der SPD Berlin mit spd.social auch schon aufgesetzt. Die könnte man bestimmt übernehmen.
Keine Reichweite? Da wäre ich mir nicht so sicher. Heise misst die eigene Reichweite auf Mastodon und die liegt deutlich vor X und so manchen Alternativen.
Außerdem ist das Fedivers deutlich politischer als andere Netzwerke und damit Zielgruppe. Will man das wirklich den anderen überlassen. Ja, die anderen Parteien tun sich auch schwer damit, aber genau das wäre dann ja die Chance und dem phrasenhaften Gerede von Digitaler Souveränität könnte man ja auch mal Taten folgen lassen.
Ich bediene aktuell zwei SPD-Accounts auf spd.social. Die meines Kreisverbandes heißt Rot-wild im Schwarz-wald und schweigt aus internen Gründen gerade und wird auch bald gelöscht. Die meines Ortsverbands hört auf SPD Kaiserstuhl-Tuniberg und ist aktiv. Könnte aktiver sein, aber immerhin :-).
Mein privater Mastodon-Account läuft bei D64 und ist sehr aktiv … mithin hyperaktiv.
Ich bin bei dir. Allerdings blicken das die Wenigsten – du siehst, selbst die Parteispitze tut sich schwer.
Bei der Flut von neuen Plattformen und Diensten wird es auch schwer sein, sich für eine zu entscheiden. Und sich nur im SPD-Netz zu tummeln, bringt uns auch nicht richtig weiter. Ich befürchte, es wird eine Weile dauern, bis diesbezügliche die Mehrheit mitmacht.
Danke für deinen Kommentar, Gustav. So unübersichtlich ist es aber eigentlich gar nicht. Außer den amerikanischen Monopolisten gibt es noch Bluesky und Mastodon. Mastodon ist dabei wirklich unabhängig. Ein Account ist schnell angelegt und los geht’s. Ich sehe das wirklich rein unter dem Aspekt Digitale Souveränität und das muss doch unser echtes Ziel sein und nicht nur Lippenbekenntnis.