Das Klima kann nur von der Politik gerettet werden. So eine populäre Aussage. Ich kann der nicht ganz folgen, denn Klimaschutz erfordert neben den selbstverständlich nötigen politischen Entscheidungen schlicht und ergreifend auch gesellschaftliche Veränderungen. Das heißt: Wir sind gefragt. Wir müssen unser Verhalten ändern. Wir müssen uns nicht einschränken, sondern wir müssen zu einem gewissen Maß zurück finden, unsere Maßlosigkeit hinter und lassen.
Dazu nur drei Zahlen:
- Die Wohnfläche pro Einwohner ist seit der Jahrtausendwende in Deutschland je Einwohner um rund 25% gestiegen.
- Die Zahl der Autos in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren um rund 13% angestiegen.
- Die Zahl der gekauften Kleidungsstücke ist weltweit in den letzten 15 Jahren um 60% gestiegen und wir tragen die Sachen nur noch halb so lange.
Zu den beiden ersten Punkten habe ich Daten von Statista, Punkt drei kommt von einer neuen McKinsey-Studie.
Nun würde ich mal behaupten, dass wir unseren Lebensstandard in den letzten zwanzig oder so Jahren nicht maßgeblich verbessert haben. Wir sind tatsächlich einfach maßloser geworden.
Kann man dem politisch beikommen? Klar. Mit Verboten oder hohen Steuern oder Gebühren zum Beispiel auf Autos. Aber bei Klamotten? Das sehe ich nicht und es würde eben auch wieder die treffen, die weniger gut dastehen, denn Klamotten braucht man nun mal und viele brauchen auch aus objektive nachvollziehbaren Gründen ein Auto.
Es braucht also einen gesellschaftlichen Wandel. Ein Raus aus der Konsumfalle. Klingt nicht sehr wahrscheinlich, würde ich sagen und das ist keine gute Aussicht.