Breisacher Erklärung zur Bildungspolitik

Vor einigen Wochen hat Christoph Bayer, MdL zusammen mit der FES ein Bildungssymposium veranstaltet. Sprecher waren der baden-württembergische Kultusminister Andreas Stoch und die Bildungswissenschaftlerin Jutta Allmendinger. In verschiedenen Themengruppen konnte man die für sich wichtigen Punkte einbringen. Ich habe mich hier zu den Themen Digitalisierung eingebracht. Vorgestern kam nun eine erste Zusammenfassung und es wurde gebeten, dazu Stellung zu nehmen. Das habe ich wie folgt per E-Mail an Christoph getan:

Lieber Christoph,
ich habe eben mit großem Interesse die erste Zusammenfassung zum Bildungssymposium gelesen, die in die Breisacher Erklärung fließen soll.
„Von mir“ sind in dieser Zusammenfassung zwei Punkte. Die Anführungszeichen sollen bedeuten, dass ich diese nur eingebracht habe. Ein Copyright darauf habe ich nicht.
Mir geht es darum, die „Digitalisierung der Gesellschaft“ auch in der Schule zur Beachtung zu bringen. Es geht mir dabei nicht darum, die Hefte durch Tablets zu ersetzen. Es geht mir darum, dass die Informationsbeschaffung immer einfacher wird und dass die Informationssortierung und -bewertung komplexer wird. Das setzt voraus, dass man die dazu entstehenden Techniken von den Schülern erlernt werden, dass Sie eine Kulturtechnik wie Lesen und Schreiben werden.
Dazu könnte meines Erachtens auch gehören, dass im naturwissenschaftlich-technischen Zug eines Gymnasiums die zweite Fremdsprache durch eine Programmiersprache ersetzt wird. Ein weiterer Aspekt – gerade unter dem Aspekt der Chancengleichheit – ist die digitale Lehrmittelfreiheit
Die derzeitige Behandlung solcher Aspekte erscheint mir zu stark auf die Gefahren reduziert, die damit verbundenen Chancen werden ausgeblendet.
Die Schwierigkeit hinsichtlich dieses Themenkreises ist sicherlich, dass sich im Zuge der Digitalisierung vieles sehr schnell und sehr unvorhersehbar entwickelt. Dem kann die Bildungspolitik wahrscheinlich gar nicht adequat folgen. Mithin ist das auch besser so, in manchen Aspekten aber nicht. Dazu kann ich leider keinen sinnvollen Vorschlag machen.
Vielleicht aber der Verein D64, der sich in Fragen der Digitalisierung als sozialdemokratischer ThinkTank versteht und dem Thema Bildung viel Aufmerksamkeit widmet: https://d-64.org/category/bildung/ und/oder http://lehrmittelfreiheit.d-64.org/
Vielen Dank für dein Engagement, lieber Christoph. Ich hoffe, ich konnte ein kleines Quäntchen zum großen Bild beitragen.
Liebe Grüße
Ossi