Seit dem Frühjahr stehen jeden Sonntag zwischen elf und eins ein, zwei Handvoll Reichsbürger mit Transparenten und Fahnen an der alten B31 am Friedhof Freiburg St. Georgen. Ich muss zugeben, mein Wunderfitz (Badisch für Neugier) hat mich schon lange gedrängt, mir den Bumms mal anzuschauen.
Heute habe ich dann nachgegeben. Das Wetter war prima, das Fahrrad wollte mal wieder bewegt werden und ich hatte Zeit. Gab also keine Ausrede mehr.
Ich weiß gar nicht so recht, was ich zu dieser Truppe schreiben soll. Das große Transparent oben auf dem Beitragsbild spricht ja eigentlich für sich selbst. Unter zwei Reichsfahnen steht:
Keine Lust auf Willkür?
Zurück zur Verfassung 1871
Zurück ins gültige Recht
Zurück in die Heimath
Zurück in die Freiheit
Worauf wartest du?
Komm mit!
Und natürlich stand noch auf einer Beachflag unser Grundgesetz sei keine Verfassung …
Ich will auf diesen Schwachsinn gar nicht eingehen. Sebastian Müller hat das schon sehr ausführlich getan und ein Kommentar von Uwe Mauch in der Badischen Zeitung fasst das schon in der Überschrift perfekt zusammen: „Die Reichsbürger, die in Freiburg-St. Georgen demonstrieren, führen ein Leben auf der Scheibe“ (€). Das ist eine Anspielung auf ein Duisburger Urteil zu den Reichsbürger-Verschwörungen.
Man könnte das also eigentlich unter harmloser Spinnerei verbuchen und ich ertappe mich durchaus bei diesem Gedanken. Es sind ja nur ein paar Leutchen, die alle ganz harmlos ausschauen. Andererseits ist diese Bewegung eben so ganz und gar nicht harmlos. Ich erinnere an diesen komischen Prinz Reuß und es gab ja bereits Morde und Mordversuche auch hier in der Gegend (€).
Außer den Reichsbürgern waren auch ein paar Gegendemonstranten vom Bunt-Bürgerlichen Bündnis St. Georgen da, dem BuBüBü. Denen habe ich mich angeschlossen und das war schon deshalb schlau, denn die hatten leckere Teilchen (Danke!). Ohne Mampf kein Kampf!
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