Gedanken eines Demotouristen

Demotourist. Ich glaube diesen Vorwurf muss ich mich mir ein bisschen gefallen lassen. Das Thema Rechtsextremismus und Demokratie ist mir aber einfach sehr wichtig. Ich war zwei Mal in Freiburg, in Bad Krozingen, Müllheim, Breisach, Gundelfingen und bin jetzt dann gleich in Titisee-Neustadt unterwegs.

Inhaltlich waren alle diese Demos sehr ähnlich, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Die zweite Freiburger Demo „Wir sind die Brandmauer“ war sehr studentisch geprägt und sehr weit links, bei den Demos in Breisach und Gundelfingen waren die beiden Kirchen sehr präsent, am beeindruckensten war die Rede von Heinz Stauffer, Sprecher des Vereins Erinnerungskultur, in Müllheim. In sehr klaren Worten stellte er fest, wie sich die Sprache der AfD nicht von der der Nazis unterscheidet.

Bei allen Demos wurde diskutiert, ob es denn nun besser ist, gegen die AfD, gegen Extremismus zu demonstrieren oder für die Demokratie und unsere Freiheit. Im Grunde meinen beide Seiten das gleiche und ich finde die Diskussion manchmal etwas aufgesetzt. Beides ist wichtig, beides ist richtig. Wo ich nicht mitgehe sind Parolen wie „Ganz XY hasst die AfD“. Nein. Die hassen und auf diese Ebene will ich mich nicht begeben.

Freue mich jetzt auf Titisee-Neustadt und freue mich auch über dieses schöne Foto, das der Sebastian Müller ganz heimlich, still und leise in Gundelfingen geschossen hat.

Foto: Sebastian Müller