Demos: Auf Dauer geht’s nur ohne Hass

Proteste können sehr unterschiedlich ausfallen und was da gerade zu beobachten ist, das stimmt gleichzeitig freudig und macht aber auch wütend.

Auf der einen Seite friedliche Demos am Rande des AfD-Parteitages in Rottweil, wie auch schon vorher und immer noch bei den vielen großen Demos gegen Rechtsextremismus und für unsere Demokratie im ganzen Land.

Auf der anderen Seite blanker Hass und Drohungen bei den Bauernprotesten gegen die Grünen. Ein außer Rand und Band geratener Mob bedroht Teilnehmer und erzwingt den Abbruch von Veranstaltungen.

Zum Vergleich: In Freiburg kritisieren wir schon die Parole: „Ganz xy hasst die AfD“. Zurecht, denn wir sollten auf den unbestreitbaren Hass dieser Partei nicht selbst mit Hass reagieren. Ich muss das nicht weiter ausführen, mein Freund Dejan hat das bereits getan. Wichtiger: Selbst der Protest gegen eine AfD-Veranstaltung in Rottweil verlief ohne Gewalt oder Störung für die Veranstaltung. 2000 (!) Demonstrierende mit klarer Botschaft aber ohne Gewalt oder auch nur Gewaltandrohung.

Ganz anders die Bauernproteste gegen die Grünen. Galgen, Drohungen auf Schildern und teils perfekt designten Plakaten an Traktoren, martialisches Auftreten, brennende Reifen, Misthaufen mitten in der Stadt und was sonst noch. Veranstaltungen mussten abgebrochen werden. Veranstaltungsbesucher hatten Angst und einiges mehr.

Ich habe in meinen Timelines im Zusammenhang mit Biberach, Hirschaid, Schorndorf usw. mittlerweile die Begriffe „Faschobauern“ und „Gülleterroristen“ gelesen. Das ist wirklich sehr schade, weil das eben wieder Hass verbreitet und wieder mal alle über einen Kamm schert. Ja, die Verbände distanzieren sich alle klar und deutlich von der Gewalt, aber es färbt halt ab und diskredidiert die ja wirklich berechtigten Anliegen der Landwirtschaft.

Ich habe da keine Lösung, aber irgendwie müssen die Landwirte dieses Problem in den Griff bekommen und vielleicht ist es ingesamt eine gute Idee, wenn man abrüstet und die Traktoren weglässt.