Es gibt eine nach meiner Meinung schwierige Gemengelage bei der Bahnverbindung über den Rhein. Ich meine, dass ich sie von der jahrzehntelangen Diskussion um die B31 kenne.
Das endlose Drama um die B31 West liegt bestimmt auch an einem Geburtsfehler, der mich schon lange stört. Es wurde von Anfang versucht, ein lokales Verkehrsproblem mit einer Fernstraße zu lösen. In unseren Gemeinden entlang der Strecke wurde die Straße immer als „Umgehungsstraße“ angesehen, die im Wesentlichen die Durchgangsstraße entlastet. Ich weiß gar nicht, wie oft ich gefragt wurde, wenn denn nun endlich die Umgehungsstraße gebaut würde Tatsächlich ist eine Bundesstraße aber genau das nicht, sondern sie bringt zuvorderst einfach jede Menge neuen Verkehr in die Region.
Ein ähnliches Problem könnten wir uns nun mit dem Lückenschluss der Bahnverbindung Colmar – Freiburg einhandeln. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele in der Region diese Zugverbindung einfach nur als Chance auf ein zweites Gleis sehen. Dieses zweite Gleis könnte dann die Probleme mit der Breisgau-S-Bahn lösen. Tatsächlich ist es aber eine länderübergreifende Mobilitätsspange. Gut vorstellbar, dass die in der Folge auch mehr Bahnverkehr auslösen wird, der auch nicht geräuschlos verläuft. Wer weiß? Vielleicht sogar Güterverkehr, wie der Breisacher Bürgermeister Rein kürzlich spekulierte. Da wären dann Bürgerinitiativen gegen Rheinbrücke und Gleise vermutlich schnell zur Stelle.
Um das klar zu stellen: Ich bin absolut für den Lückenschluss. Man sehe sich einmal nur das Loch in dieser Verbindung auf der Karte an! Wir müssen aber sehr darauf achten, das nicht als reinen S-Bahn-Fix zu verkaufen. Es ist viel mehr.