Ungeordnete Gedanken zur Digitalisierung

Eine gängige politische Worthülse aller Parteien und deren Vertretet lautet „Wir müssen die Digitalisierung aktiv gestalten“ in vielen Varianten.

Yes now. But how.

Antworten darauf gibt es nämlich so gut wie keine, oder habe ich da was verpasst? Da ja aber – so die nächste allgemeine Meinung – diese Digitalisierung bereits in vollem Gange sein soll, wäre es da dann schon irgendwie höchste Zeit da mal voran zu kommen.

Ich fasse mal zusammen, was ich an Versatzstücken so mitbekommen habe. Ich mache das als Aufzeichnung und die Reihenfolge ist rein zufällig.

Die Digitalisierung wird per saldo massenhaft Arbeitsplätze kosten. Ganze Berufszweige werden wegfallen und zwar nicht nur die einfachen Jobs für ungelernte Arbeiter – das ist schon weitestgehend automatisiert – sondern eben auch durchaus anspruchsvolle Tätigkeiten und damit Berufe, die schon tief in der Mittelschicht angesiedelt sind. Es wird auch neue Berufe und Arbeitsplätze geben, aber zahlenmäßig sehr wenige.

Eine mögliche Konsequenz wäre nun, dass wir die verbleibende Arbeit einfach auf alle verteilen. Damit würde sich die Arbeitszeit stark verkürzen und das wäre nun ja tatsächlich ein starker Zugewinn an Lebensqualität für viele, denn daraus ergäben sich deutliche Freiräume für Kindererziehung, Pflegezeiten oder halt auch soziales oder gesellschaftliches Engagement. Wenn die Kohle reicht.

Eine häufige genannte Idee wäre da das bedingungslose Grundeinkommen. Typischerweise schwirren da 1.000 Euro pro Nase und Monat durch die Luft. Das klingt verlockend, denn dann könnte man auch mit einem typischen „Halbtagsgehalt“ schon ganz ordentlich was auf dem Konto haben. Der eine arbeitet dann trotzdem voll und hat deutlich mehr, der andere ist zufrieden mit dem Tausender, was ja aber gar nicht so viel ist, wie man gestehen muss. Problem sind die Kosten: 1.000 Euro für 82 Millionen sind 82 Milliarden. Pro Monat. Die Gesamtausgaben im Staatshaushalt 2016 waren so gut 300 Milliarden Euro. Die würden also noch nicht mal für vier Monate reichen und dann wäre sonst noch nix bezahlt.

Es müssten also die Einnahmenquellen extrem verstärkt werden, was aber schwierig wird, denn mit den Arbeitsplätzen bricht die gesamte Einkommenssteuer weg. Die könnte man durch eine Maschinensteuer ersetzen. Es würde als auch die nicht von Menschen geleistete Arbeit besteuert. Der Begriff Maschinensteuer ist aber nach meiner Meinung sehr irreführend, denn es geht eben nicht um die bekannte industrielle Rationalisierung. In vielen Bereichen wäre der Begriff „Algorithmensteuer“ vielleicht richtiger, denn es geht ja eher um den Verlust von Arbeitsplätzen durch Software.

Ob das funktioniert? Sicher nicht, wenn diese Algorithmen, was man auch vermuten muss, eher in der Hand von Großkonzernen sind. Die würden dann vermutlich die Gewinne abschöpfen und zwar in der bekannten Brutalität: Großkonzerne zahlen keine Steuern.

Kurzfazit: Eine vernünftige Konzernbesteuerung wäre also schon mal ein bescheidener Anfang. Ausreichen würde es vermutlich nicht.