KiTas kostenlos oder nicht?

Fast hätte ich gedacht, es gibt gar keine ernsthaften Debatten mehr. So mit echten Themen statt mit effekthascherischen und gleichzeitig auch sinnentleerten Debatten ob irgendwas zu eine Land oder einem Behördenvorraum gehört oder wie viele wo unterkommen sollen oder auch nicht. Kirmes statt Politik.

Um so erfrischender dann heute ein Blick auf die Startseiten der Qualitätsmedien. Tatsächlich hat es eine Studie (ja, so ein Ding mit nackten Zahlen!) geschafft, dass über Kitas diskutiert wird. Hurra!

Die Zeit findet kostenlose Kitas doof, weil die Qualität darunter leidet und bevorzugt die Gutverdienenden davon profitieren. Auch hätte die Bundesregierung deutlich zu wenig Geld bereitgestellt. Der Spiegel sorgt sich um die Ungerechtigkeit zwischen den Bundesländern und die Süddeutsche tut das auch und verlangt von der Politik, den Kindergarten endlich ernst zu nehmen.

Nun kann ich mich erinnern, dass dieses Thema ein zentrales Thema in den SPD-Wahlkämpfen schon zur Landtagswahl und auch zur Bundestagswahl war und nach wie vor ist. So ist unsere Landtagsfraktion gerade erst mit der Forderung nach kostenlosen Kitas in Stuttgart gescheitert. Unser MdL Daniel Born widerspricht der Begründung der Kultusministerin dabei vehement, die ganze Fraktion sieht sich von der zitierten Studie bestätigt. Und auch unsere Vorsitzende Leni Breymaier bleibt an dem Thema dran:

Zur Bundestagswahl wollte das irgendwie keiner hören. Vielleicht klappt’s jetzt. Wird vermutlich nur so lange funktionieren, bis es wieder so einen Ein-Satz-Null-Aussage-Aufreger gibt. Tippe auf Bayern.

Unabhängig davon schließe ich mich Lenis Meinung und der unserer Fraktion an. Bildung sollte kostenlos sein und zwar vom ersten Tag an. Dafür lohnt es sich, Geld in die Hand zu nehmen. Viel Geld.