E-Autos billiger als Verbrenner? Ja und nein.

Eine Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung sieht einen klaren Kostenvorteil für Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern. Das klingt nach einer tollen Nachricht, aber so einfach, wie es die Überschrift sagt, ist es nicht. Es lohnt sich nämlich, die Pressemeldung des Instituts im Detail anzuschauen. Geht schnell.

Man sieht zunächst: E-Autos sind im Vergleich zu den Verbrennern deutlich teurer in der Anschaffung. Das liegt vermutlich zum Großteil am Akku, denn ansonsten sind Elektromotoren viel einfacher zu bauen als Verbrennungsmotoren. Auch die Kosten einer Wallbox daheim spielen bestimmt eine Rolle.

Der Kostenvorteil der E-Autos ergibt sich über die Zeit. Dabei spielt der Staat eine nicht unerhebliche Rolle. Befreiung von der KfZ-Steuer, Umweltbonus, THG-Quote. Auch die Energiekosten sind günstiger. All das wirkt sich gerade bei größeren und teuren Autos aus: Schon nach drei Jahren wird die Elektrokiste billiger als ein Verbrenner. Bei Kleinwagen dauert es eher fünf bis acht Jahre.

So richtig günstiger wird es, wenn man den Strom zum Laden selbst produziert. Natürlich mit PV vom Dach.

Wir fassen also zusammen: So richtig schnell günstiger wird es gerade bei den großen Karren, die man sich halt auch leiten können muss und wirklich cool tatsächlich nur für die die Besitzer von Eigenheimen, die auch eine Solaranlage haben. Wenigverdiener wohnen zur Miete und Solaranlage auf einem Mietshaus ist die administrative Hölle, d.h. gibt’s nicht.

Fazit: Eine Mobilitätswende ist jetzt schon machbar und zahlt sich für alle aus, die es sich leisten können.

Die Krankenschwester wird noch lange mit ihrer alten Verbrennerkiste früh morgens zum Dienst fahren und bleibt auf den steigenden Kosten sitzen, weil sie die hohe Anschaffungshürde nicht schafft. Der Chefarzt mit Solar auf dem Dach winkt ihr zum Gruße aus dem kostenfrei aufgeladenen Elektro-SUV auf dem Klinikparkplatz zu.

Sozial ist das nicht.