Über Umweltmythen

Das Thema Energiewende / Klimaschutz ruft ja so manche Kritiker auf den Plan, die mit sonderbaren Zahlen und Argumenten arbeiten. Gestern kamen zwei Meldungen rein, die mit zwei solcher Mythen mal sehr flockig aufräumen und die Dinge zurecht rücken. Die will ich mir in diesem Blogbeitrag mal kurz notieren.

Mythos 1: Windräder schreddern Vögel.

Toller Beitrag dazu bei „Quer“ vom Bayerischen Rundfunk (verfügbar bis 24. Juli 2020). Die kolportierten Zahlen sind erschreckend: 12.000 Mäusebussarde, 1.500 Rotmilane und 240.000 Fledermäuse fallen pro Jahr den Windmühlen zum Opfer. Klingt furchtbar, oder?

Naja. Selbst wenn die Zahlen stimmen: Hochspannungsleitungen fordern pro Jahr 2 Millionen Vogelleben, der Straßenverkehr 10 Millionen und Fensterflächen 18 Millionen. Da fällt es makabrer Weise gar nicht mehr ins Gewicht, dass die Windräderzahlen eher falsch sind. Gezählt wurden je Jahr tatsächlich deutlich weniger als 100 tote Tiere.

Mit Tierschutz kann man also nicht gegen Windräder argumentieren.

Mythos 2: Kernenergie ist eine saubere Alternative zu fossilen Brennstoffen und günstiger als erneuerbare Energien

Naja, Kohlendioxid wird tatsächlich nicht frei. Aber günstig ist Kernenergie nicht. Das DIW hat nachgerechnet (engl.): Ein typisches 1000MW-Nachkriegskraftwerk hat bislang zwischen 2 und 8 Milliarden Euro Verlust gemacht. Verlust! Trotz extremer Subventionen. Und nein: Rückbaukosten und Abfallkosten sind da noch nicht mit drin, da unkalkulierbar.

Aber Solarstrom wäre teuer. Vergesst es. Kernenergie ist ein finanzielles Desaster und eigentlich konnte man das auch ohne Studie schon erahnen, oder?

Ach so, über die Risiken der Kernenergie habe ich da noch gar nix geschrieben. Muss ich auch gar nicht. Kernenergie ist keine Alternative.

Fazit: Zum Ausbau der erneuerbaren Energien gibt es keine Alternative und so mancher Tierschützer hat wohl doch eher Angst um den Wert seiner Immobilie.