Rente und ökonomischer (An)alphabetismus

Ich las ein Interview des Freiburg Ökonomieprofessors Raffelhüschen. Es geht ihm erst Mal darum, eine Zeitungsente aufzudecken, die 50% Altersarmut prophezeit. Damit habe ich mich nicht so beschäftigt, dass ich kompetent was dazu sagen könnte. Aber über zwei Stellen stolperte ich.

… dann muss man denen, die im Jahr 2030, 2040 oder2050 ihre Rentenniveaus haben wollen, ganz klar sagen, es wäre besser gewesen, ihr hättet Kinder in die Welt gesetzt.

und:

Unsere Rentenversicherung ist gut strukturiert. Sie hängt davon ab, wie viel man einzahlt, und wer nicht viel einzahlt, kriegt nicht viel. Das ist unser System.

Sind nicht gerade die Vieleinzahler die mit den wenigen Kindern? Und sind nicht gerade die, die wenig einzahlen konnten – mithin also Frauen – die großen Verlierer des Systems?

Und dann schwafelt er noch von der „Überwindung des ökonomischen Analphabetismus“ ohne zu merken, dass die, die das System verstanden haben, auch die sind, die es zugrunde richten. Was er ja kritisiert. Naja, ich buche das unter Zynismus.